Das sedierte Pferd
Eine Sedierung bewirkt eine starke Beruhigung des Pferdes. Um die Risiken gering zu halten und die richtige Dosierung abschätzen zu können untersuche ich das Pferd zunächst, um mich über den Zustand von Kreislauf und allgemeiner Gesundheit zu informieren. Dabei begutachte ich die Schleimhäute an den Augen und am Zahnfleisch, höre das Herz ab sowie die Lunge und die Darmgeräusche.
Falls Ihr Pferd bei einer früheren Sedierung entweder mit einer zu starken Beruhigung reagiert hat oder im Gegenteil zu wach war, so dass nachdosiert werden musste, teilen Sie mir das gerne mit. Ihre Angaben helfen mir die Dosierung so genau wie möglich abzuschätzen.
Danach spritze ich das sedierende Medikament in die Halsvene. Weil so der Wirkstoff direkt in den Blutkreislauf kommt, tritt die Wirkung der Sedierung schnell ein. Nach etwa ein bis zwei Minuten kann man schon mit der Behandlung beginnen.
Das Pferd bleibt auch unter der Sedierung stehen. Der Kopf hängt entspannt und muss deshalb für die Behandlung hochgehalten werden. Oft wird ein Hinterbein entlastet, wie es für ein entspanntes Pferd typisch ist. Das Pferd kann jetzt seine Beine schlecht koordinieren und muss deshalb möglichst vor der Injektion schon am Behandlungsplatz stehen. Leichtes Schwanken von einem Bein auf das andere ist normal und braucht Sie nicht zu beunruhigen.
Die Wirkdauer reicht für eine Behandlung von etwa einer halben bis dreiviertel Stunde. Danach wird das Pferd langsam wieder munter. Nach etwa zwei Stunden ist es wieder ganz wach, darf Futter bekommen und ggf. zu seinen Artgenossen in die Herde.