Fohlen
Beim Fohlen ist meist nur eine kurze Untersuchung nötig: Passen Ober- und Unterkiefer aufeinander? Gibt es Kieferfehlstellungen?
Wenn eine kieferorthopädische Korrektur nötig ist, muss diese in den ersten Lebenswochen erfolgen.
Junges Pferd
Im Alter von zwei bis fünf Jahren befinden sich Pferde im Zahnwechsel. Die Schneide- und die Backenzähne wechseln nach und nach vom Milch- zum bleibenden Gebiss. Dabei treten häufig kleine Unregelmäßigkeiten auf, wenn der Zahnwechsel nicht gleichmäßig stattfindet. Im Lauf der Zeit können daraus Zahnfehlstellungen oder ein Wellengebiss entstehen.
Vor dem Anreiten
"Wir wollen dafür Sorge tragen,
dass wir das junge Pferd nicht verdrießen
und ihm seine freundlich Anmut nicht verleiden.
Denn diese gleicht dem Blütenduft der Früchte,
welcher niemals wiederkehrt,
wenn er einmal verflogen ist."
(Pluvinel)
Durch den ständigen Abrieb der Zähne entstehen scharfe Grate, auch beim jungen Pferd. Das ist nicht die Ausnahme, sondern der Normalfall (siehe dazu auch "Warum Pferdezahnbehandlung?"). Ein Kopfstück drückt die empfindliche Schleimhaut der Wangen an diese scharfen Kanten. Zusätzlich können Probleme durch den jetzt stattfindenden Zahnwechsel oder störende Wolfszähne entstehen. Wolfszähne sind kleine, überzählige Zähne (vergleichbar mit unseren Weisheitszähnen) die durch das Trensengebiss schmerzhaft gereizt werden können.
Eine Zahnkontrolle rechtzeitig vor dem Anreiten erspart dem Pferd unangenehme Erfahrungen und dem Reiter vermeidbare Widersetzlichkeiten.
Im Zahnwechsel, insbesondere wenn das Pferd in diesem Zeitraum schon geritten wird, ist eine Zahnkontrolle alle 6-9 Monate sinnvoll.
Mittleres Alter
Nachdem der Zahnwechsel abgeschlossen ist (das Pferd ist über fünf Jahre alt), genügt im Normalfall eine Kontrolle im jährlichen Abstand um Unregelmäßigkeiten rechtzeitig erkennen und behandeln zu können. Scharfe Kanten und Haken werden somit beseitigt bevor sie zu schlechterer Futterverwertung oder Rittigkeitsproblemen führen. (Siehe auch "Warum Pferdezahnbehandlung?")
Altes Pferd
Pferdezähne werden langsam aus ihrem Zahnfach herausgeschoben um die entstandene Abnutzung auszugleichen. Sie wachsen nicht lebenslang wie es z.B. bei Kaninchen der Fall ist. Deshalb ist beim alten Pferd die Zahnkrone irgendwann aufgebraucht. In welchem Alter das der Fall ist, kann sehr unterschiedlich sein und hängt vor allem von der Rasse ab. Meist ist es zwischen 20 und 30 Jahren der Fall.
Durch die im Alter viel kürze Wurzel können sich Zähne lockern. Zahnlücken können entstehen und durch feststeckendes Futter schmerzhafte Zahnfleischtaschen verursachen. Um einen guten Futterzustand und das Wohlbefinden des Seniors zu bewahren, sind eventuell Kontrollen im halbjährlichen Abstand sinnvoll.
Die verringerte Möglichkeit Futter zu zerkleinern und zu verwerten kann durch Zufütterung von Heucobs ausgeglichen werden, lesen Sie dazu "Fütterung mit Heucobs".