Fütterung mit Heucobs
Wenn ein Pferd sehr alt wird kommt es vor, dass die Kronen der Backenzähne sehr stark abgenutzt sind. Die Zähne des Pferdes wachsen nicht unendlich nach, sondern sind irgendwann "aufgebraucht". Das ist meist zwischen 20 und 30 Lebensjahren der Fall. Normales Futter kann dann nicht mehr gut genug zermahlen werden. Das Pferd magert langsam ab, häufig sind auch Kotwasser oder Durchfall. Typischerweise, aber nicht immer, kauen solche Pferde auch Heuwickel, also zigarrenförmige Päckchen aus gekautem Heu, das nicht abgeschluckt werden kann und deshalb ausgespuckt wird.
In diesem Fall ist es wichtig die fehlende Menge Rohfaser in der Futterration auszugleichen. Vermehrte Kraftfuttergaben sind dafür nicht geeignet! Seit einigen Jahren sind jedoch sogenannte Heucobs oder Grascobs auf dem Markt, die das Leben vieler Pferde um Jahre verlängern können. Heucobs bestehen aus getrocknetem Gras, das sehr klein gehäckselt und dann in Pelletform gepresst wird.
Wenn die Fütterung mit Heucobs zu Erfolg führen soll, muss das Pferd eine ausreichende Menge davon bekommen. Angenommen ein Großpferd kann gar kein Heu/ Gras zerkleinern müsste es etwa 9-10 kg Heucobs bekommen (Trockengewicht!), genauso viel wie es sonst Heu aufnehmen würde. (Mindestmenge 1,5kg Raufutter pro 100kg Körpergewicht.) Viele Pferde brauchen allerdings nicht die komplette Ration sondern nur eine Zufütterung, z.B. die Hälfte der Ration.
In jedem Fall sollten Sie die Menge langsam steigern, wie es bei jeder Futterumstellung sein sollte. Da die Heucobs stark quellen empfehle ich dringend sie ähnlich wie Rübenschnitzel einzuweichen- dabei ist darauf zu achten im Winter nicht gefroren und im Sommer nicht gegoren zu füttern!
Eine Tagesration sollte auf mindestens zwei Mahlzeiten aufgeteilt werden.
Haben Sie noch weitere Fragen zur Ernährung Ihres Pferdes mit Heucobs? Bitte sprechen Sie mich an, ich berate Sie gern.